Interpretation: Die MACD-Linie oszilliert um die Nulllinie herum und kann ähnlich wie das Momentum interpretiert werden. Seine eigentliche Raffinesse gewinnt der MACD jedoch erst, indem er einen dritten exponentiell gewichteten gleitenden Durchschnitt ins Spiel bringt. Dieser wird von der MACD-Linie gewonnen und dient als Signallinie, genannt "Trigger". Die Schnittpunkte zwischen MACD- und Signallinie werden dann als die eigentlichen Kauf- und Verkaufsempfehlungen interpretiert.
Eine Long-Position wird eröffnet (= Kaufsignal), wenn der MACD den Trigger aufwärts schneidet. Wird der MACD vom Trigger wieder eingeholt, wird die Position wieder geschlossen. Möglich ist auch die Verwendung des MACD als reinen Trendanzeiger, wenn man zum konkreten Ein- und Ausstieg auf andere Indikatoren vertraut. Auf diese Weise wird umgangen, dass der MACD einerseits zuverlässiger wird, je langsamer er eingestellt ist, andererseits dann aber auch oft Trends "verschläft". Eine dritte Möglichkeit der Interpretation des MACD besteht in der Suche nach Divergenzen, d. h. gegenläufiger Tendenz von MACD-Linie und Kurs. Bildet der Kurs etwa neue Tiefststände heraus, während der MACD schon wieder Aufwärtstendenz zeigt, so könnte dies ein Anzeichen für einen nahenden Trendumschwung auch im Basiswert sein.
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